Nach Serien-Eklat bei GZSZ: “Schwul zu sein ist keine Krankheit”
In Gute Zeiten, schlechte Zeiten ist ein dramatischer Wendepunkt erreicht – ein Serieneklat, der weit über das übliche Soap-Niveau hinausgeht. Im Mittelpunkt: Kate, die mit einer homophoben Aussage gegen Moritz einen Sturm der Empörung auslöst. Ihre Worte – „Du bist krank, aber der Allmächtige kann dir helfen“ – treffen Moritz tief und schockieren nicht nur die Serienwelt, sondern auch die Zuschauer.
Hinter dem schmerzhaften Moment steckt ein hochbrisantes Thema: Kate befindet sich zunehmend unter dem Einfluss ihrer neuen Freundin Helena, die Teil einer radikalen Freikirche ist. Diese verbreitet gefährliche Ideologien, darunter auch queerfeindliche Überzeugungen, die Kate – noch jung und auf der Suche nach Halt – ungefiltert übernimmt.
Die Reaktionen in der Serie – und darüber hinaus – lassen nicht lange auf sich warten. Schauspieler Niklas Osterloh (Paul), der Kates Adoptivvater spielt, bezieht im RTL-Interview klar Stellung: „Schwul zu sein ist keine Krankheit. Manche Menschen verlieben sich einfach in jemanden des gleichen Geschlechts. Das ist eine von vielen Arten, wie Liebe funktioniert – und das ist etwas Schönes.“ Mit ruhiger, aber bestimmter Stimme betont er, wie wichtig Respekt und Aufklärung sind – gerade gegenüber jungen Menschen.
Doch GZSZ bleibt nicht bei Worten. Die Macher der Serie wollen mehr als bloße Unterhaltung bieten. Produzentin Katja Beuerle erklärt, man habe sich bewusst für diesen kontroversen Handlungsstrang entschieden, um aufzuzeigen, wie gefährlich extreme Glaubensgemeinschaften für junge, beeinflussbare Menschen sein können – insbesondere, wenn es um Themen wie Identität, Zugehörigkeit und Liebe geht.
Paul, der als Vater und Bezugsperson verzweifelt um Kate kämpft, sucht einen Weg, sie wieder zu erreichen – ohne sie noch weiter zu verlieren. In einem sensiblen Versuch, eine Brücke zu bauen, sieht er sich mit Kate gemeinsam eine Dokumentation über radikale Freikirchen an – mit dem Ziel, Zweifel zu säen, wo zuvor blinder Glaube herrschte. Gleichzeitig fordert Kate, dass auch Paul sich auf die Welt ihrer Glaubensgemeinschaft einlässt – ein gegenseitiger Test, bei dem viel auf dem Spiel steht.
Während Moritz mit der Enttäuschung kämpft, von einer Freundin so verletzt worden zu sein, stehen alle Beteiligten vor der entscheidenden Frage: Kann Liebe – elterlich, freundschaftlich oder romantisch – stärker sein als Hass und Indoktrination?
Der aktuelle GZSZ-Plot ist ein starkes Statement: Gegen Vorurteile. Für Vielfalt. Und für den Mut, für Menschlichkeit einzustehen – selbst wenn es schmerzt.